Täglich während des Advents öffnen die Standbetreiber Luken und Türen und präsentieren sich als Fundgrube für Christbaumschmuck, Wollwaren und Mitbringsel. Bevor es aber so weit ist, muss die anzubietende Ware erst produziert oder erstanden werden. Unternehmerisches Gespür ist daher ebenso gefragt, wie Verkaufstalent und gute Laune.
Der Duft von frisch gebackenem Baumkuchen
Einige der StandbetreiberInnen zählen zum vertrauten Anblick am Haller Adventmarkt, andere sind heuer erstmals dabei wie Matyas Mohos und Felix Buchinger aus Löffelbach. Sie bieten eine Spezialität an, die höchsten kulinarischen Genuss verspricht: „Unsere Baumkuchen werden frisch vor Ort gebacken und mit viel Liebe zubereitet. Innen wunderbar weich, außen von einer knusprig-karamellisierten Schicht umhüllt - ein Genuss, der Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Kunden haben die Wahl zwischen drei köstlichen Sorten: Zimt, Vanille oder Kakao. Als besonderes Extra können wir die Baumkuchen mit feinster Schokosoße veredeln lassen, die sich genussvoll ins Innere zieht.“ Mohos und Buchinger betreiben seit vier Jahren das Unternehmen EventWerk: „Da wir in unseren Grundberufen die handwerkliche Komponente vermissten, haben wir uns gemeinsam entschieden, dieses Projekt zu starten und einer Leidenschaft nachzugehen, die uns verbindet. Nämlich mit Speisen und Getränken aus regionalen Zutaten Gäste glücklich zu machen.“
Stand Nr. 15
Matyas Mohos macht Baumkuchen direkt am Markt
Äthiopien und Tirol
Neben dem Duft von Punsch, Keksen und Kiachl gehört auch der von Weihrauch zur Adventzeit einfach dazu. Amelework Tefera ist schon ein Stammgast mit ihrem Stand am Oberen Stadtplatz: „Der Haller Adventmarkt ist einfach wunderschön. Der Platz, die Beleuchtung und das nette Miteinander - da kommt einfach Weihnachtsstimmung auf.“ Die aus Äthiopien stammende Mutter zweier Kinder verbindet mit ihrem Weihrauchstand Traditionen aus ihrem Geburtsland und aus Tirol. „Äthiopien ist ein altes christliches Land. Weihrauch hat dort eine wichtige Bedeutung ob der reinigenden Wirkung, aber etwa auch bei der Kaffeezeremonie. Dort wie in Tirol bei den Raunächten geht es um die Reinigung.“ An ihrem Stand vertreibt die seit dreißig Jahren in Tirol lebende Amelework Tefera Weihrauch und Myrrhe, der aus den Tieflandgebieten Äthiopiens stammt. Zusätzlich bietet sie auch Stövchen und Weihrauchschalen an, ebenfalls von Töpferinnen vor Ort aber nach ihrem Design hergestellt.
Stand Nr. 5 am Haller Adventmarkt
Amelework Tefera beim Weihrauchkauf in Äthiopien
Von der Pädagogin zur Kunsthandwerkerin
Barbara Perle aus Flaurling zählt ebenfalls zur treuen Schar an StandbetreiberInnen, die den Eröffnungstag des Haller Adventmarkts herbeisehnen. Denn ihr Motto „Das besondere Stück für besondere Menschen“ anzubieten, bedeutet im Vorfeld viel handwerkliches Geschick und noch mehr Kreativität: „Ich war Sonderschullehrerin und habe mit vierzig Jahren eine Schlosserlehre begonnen. Das Kreative hat mich immer beeindruckt, darum habe ich auch als Lehrerin viel Werkunterricht gegeben. Dass ich heute individuelle Deko aus Metall, Holz oder Stein gestalte, hat sich so ergeben. Ich wollte eigentlich in einer Schlosserei arbeiten, habe mich aber dann selbständig gemacht.“ Barbara Perle bot ihre Skulpturen aus Treibholz, große und kleine Engel, Schlüsselboards und Türschilder schon auf verschiedenen Märkten an. „Jetzt bin ich aber sehr gerne in Hall, da passe ich hin. Da habe ich treue Kundschaften, die das Außergewöhnliche suchen und denen meine Arbeiten gefallen.“
Stand Nr. 18 am Haller Adventmarkt
Barbara Perle in ihrer Werkstatt
Alles reine Handarbeit
Nina Ferrari führt in Obsteig ein kleines Tiroler Unternehmen, das sich auf die Herstellung von handgefertigten Naturseifen und Naturkosmetik spezialisiert hat. „Meine Produkte teilen sich in die Kategorien Naturseifen, Feines für die Badewanne und Pflege für zarte Haut. Ich stelle alles selbst her, von A bis Z, aber in kleinen Chargen. Dazu biete ich auch Seifenschalen und eine Auswahl an Schafwollprodukten und Zirbenprodukten an.“ Während Nina Ferrari früher auf diversen Märkten präsent war, ist dies aufgrund ihrer Arbeit als Landwirtin nicht mehr möglich. Den Ostermarkt und Adventmarkt in Hall in Tirol will sie aber nicht missen und wird daher auch heuer wieder am Oberen Stadtplatz anzutreffen sein.
Stand Nr. 34 am Haller Adventmarkt
Nina Ferrari produziert Seifen selbst
Natürlich handgepflückt
Wild. Frisch. Tirolerisch stellt Dagmar Senn aus Gnadenwald „Kräuterwohl“ gerne vor: „Ich sammle Wildpflanzen, Kräuter, Baumblätter, Wurzeln, Blüten, Samen und Früchte, die auf lebendigen und ausgeruhten Böden wachsen. Mir ist wichtig, natürliche, hochwertige, exquisite und wertvolle Produkte zu zaubern, die eine Gaumenfreude bereiten und dass die Leute etwas Gesundes, Wertvolles auf den Tisch bekommen.“ Das können Gesundheitstropfen, Sirupe, Kräutersalze, Salatwürzen, Kräuteröle, Liköre, Tee, Eingemachtes oder Fruchtaufstriche sein. Dagmar Senn bietet aber auch Seifen und Räucherware an. „Aus einem anfänglichen Hobby wurde ‚Kräuterwohl‘, ein mittlerweile recht umfangreiches und spannendes Projekt, in dem jede Menge Herzblut steckt und das unglaublich viel Freude macht. Am Haller Adventmarkt war ich jetzt schon einige Male und werde dort öfter auch von meinem Partner Eugen unterstützt, wir sind ein gutes Gespann, das sich der Liebe zur Natur und der Nutzung der von ihr hervorgebrachten Schätze verschrieben hat.“
Stand Nr. 16 am Haller Adventmarkt
Dagmar Senn beim Blüten sammeln für Kräuterwohl