Im Bild: Rosengasse Arbesgasse (Foto: Watzek)
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Osterfestival Tirol | Sternenhimmel der Menschheit

Raoul Schrott
Bildnachweis: Christoph Greussing
Veranstaltungstermin
vergangener Termin:
13.04.2025, 19:30
Raoul Schrott
Bildnachweis: Christoph Greussing
Die UNESCO zählt die Sternenhimmel der Menschheit zum immateriellen Kulturerbe, da eine Kultur erst der versteht, der auch ihren Sternenhimmel kennt. Mit ihrer ungeheuren Einbildungskraft haben Menschen in den Sternen ihre ältesten Kunstwerke geschaffen und dadurch ihre Kulturen dargestellt. Sie bildeten den ersten Kalender, mit dem Jäger und Sammler bestimmen konnten, wann welche Beute gejagt und welche Früchte gesammelt werden konnten. Mit der Sesshaftigkeit nahm diese Bedeutung noch einmal zu, die Aufgänge einzelner Sternbilder markierten die Wochen, in denen ein Feld vorzubereiten, zu pflügen, zu besäen, zu bewässern war. Ohne sie wäre keine Landwirtschaft möglich gewesen – und ohne diese gäbe es wiederum keine Städte, Tempel, Schrift, Herrschaftsstrukturen oder Zivilisation.
In langjähriger intensiver Forschungsarbeit ist der österreichische Schriftsteller Raoul Schrott durch die verschiedenen Länder gereist, hat vieles zusammengetragen und erforscht. Der Atlas versammelt 17 Sternenhimmel von allen Kontinenten: von den alten Ägyptern bis zu den australischen Aborigines, aus China, Indien und Tahiti, von den Inuit, Buschleuten und den Tuareg. Unser Großer Wagen war für die Maya ein göttlicher Papagei, für die Inka der einbeinige Gott des Gewitters, für die Inuit ein Elch, für die Araber eine Totenbahre. Raoul Schrott fügt diese Sternsagen zu einem einzigartigen Epos der Menschheitsgeschichte zusammen.
Im Zentrum des Abends steht das Zwischenstromland, von dem wir die allermeisten unserer Sternbilder übernommen haben.